Schweigen ist Gold! Äußern Sie sich nicht ohne Ihren Anwalt!

Wenn Sie mit der Polizei konfrontiert werden ist es ratsam jegliche Aussagen zu vermeiden, bis Sie die Gelegenheit haben mit einem Rechtsanwalt zu sprechen. Insbesondere bei Hausdurchsuchungen oder polizeilichen Befragungen besteht die Gefahr, dass Ihre Aussagen gegen Sie verwendet werden können. Solche Fehler sind oft schwer zu korrigieren. Um sich vor solchen unnötigen Risiken zu schützen, ist es empfehlenswert, sofort einen Strafverteidiger zu konsultieren.

Schweigen ist auch hier die beste Wahl!

Es ist wichtig, sich nicht auf Diskussionen mit der Polizei einzulassen selbst wenn Sie nichts zu verbergen haben. Die Polizei ist geschult darin Ihnen Informationen zu entlocken, die später gegen Sie verwendet werden können. Eine Hausdurchsuchung kann grundsätzlich nur auf der Grundlage eines richterlichen Beschlusses durchgeführt werden. Obwohl Sie die Durchsuchung nicht verhindern können, haben Sie das Recht, den Durchsuchungsbeschluss einzusehen, um zu erfahren, warum die Durchsuchung stattfindet und welche Vorwürfe gegen Sie erhoben werden. Sie können auch eine nachträgliche gerichtliche Prüfung beantragen, um die Rechtmäßigkeit der Durchsuchung zu überprüfen.

Sollten Sie verhaftet werden, weil Ihnen eine Straftat zur Last gelegt wird, liegt in der Regel ein Fall der notwendigen Verteidigung vor. Das bedeutet, dass Sie unabhängig von Ihrer finanziellen Situation das Recht auf einen Rechtsanwalt haben. Falls Sie keinen Anwalt benennen können, wird Ihnen durch das Gericht ein Pflichtverteidiger zur Seite gestellt. Sie haben jedoch das Recht, einen Rechtsanwalt Ihres Vertrauens  zu benennen. Sowohl die Polizei als auch das Gericht sind verpflichtet den von Ihnen benannten Verteidiger zu kontaktieren, damit dieser als Ihr persönlicher Pflichtverteidiger Ihre Rechte wahrnehmen kann.

Ein Strafbefehl führt zu einer „Verurteilung“ ohne mündliche Gerichtsverhandlung. Dieses Verfahren wird oft bei weniger schweren Straftaten angewandt und endet in der Regel mit der Verhängung einer Geldstrafe. Die Höhe der Geldstrafe wird anhand von Tagessätzen und der Tagessatzhöhe festgesetzt. Sie haben das Recht innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung Einspruch gegen den Strafbefehl einzulegen. Da die Tagessatzhöhe oft geschätzt wird, ist es ratsam, Einspruch einzulegen, wenn Ihr Einkommen niedriger ist als die im Strafbefehl vorgenommene Schätzung. Allerdings kann es auch Fälle geben, in denen ein Einspruch nicht ratsam ist, weil die Strafe im Strafbefehl vergleichsweise gering ausfällt. Für eine zuverlässige Einschätzung Ihrer Situation kontaktieren Sie uns.

Mit der Anklageschrift beantragt die Staatsanwaltschaft die Eröffnung einer gerichtlichen Hauptverhandlung. Dies bedeutet, dass die Staatsanwaltschaft davon ausgeht, dass das Gericht Sie aufgrund der Beweislage für die Ihnen vorgeworfene Tat verurteilen wird. In einer strafrechtlichen Hauptverhandlung sollten Sie unter keinen Umständen auf einen Rechtsanwalt verzichten. Ein Strafverfahren ist dynamisch und oft werden Sie ohne Anwalt durch die Justiz zu einem passiven Teil des Verfahrens gemacht, obwohl das Gesetz Ihnen als Angeklagten zentrale Rechte einräumt. Um Ihre Rechte zu schützen, ist es daher unerlässlich im Falle einer Anklage schnellstmöglich Kontakt mit einem Strafverteidiger aufzunehmen.